Alle paar Wochen – man kann den Kalender danach richten – landet in unserer Mailbox eine Interviewanfrage zum Thema Blaulicht / Rotlicht. In den betreffenden Milieus verkehren wir eher nicht, weswegen wir hierzu keine Auskünfte geben können. Aber die neusten Entwicklungen in der Räbeliechtli-Szene sind heute mal wieder augenscheinlich geworden und hierzu können wir nun ganz klar Stellung beziehen. Denn das Milieu wächst von Jahr zu Jahr und findet immer mehr Sympathisanten.
Schon im Vorfeld zeigte sich, dass die Szene durchaus friedfertig ist: Völker, Religionen und Generationen vereinigten sich um improvisierte Basteltische, um harte vegetarische Wurfgeschosse auszuhöhlen und mit fragilen Schnitzereien in leuchtende Kunstwerke zu verwandeln. Bei Einbruch der Dämmerung setzte sich der Umzug dann mit flotter Marschmusik Richtung Innenstadt in Bewegung. Polizei, Feuerwehr und viele freiwillige Helferinnen und Helfer waren vor Ort, um zu verhindern, dass die Situation eskaliert. So blieb der Umzug gewaltfrei und kindgerecht und verbreitete dennoch eine klare Botschaft: Passanten äusserten ihre Sympathie mit der Kundgebung durch die Entwicklung von breiten Grinsen oder durch entzückte Lautäusserungen. Wo der Umzug die Sihlfeldstrasse querte, formierten sich spontan stehende Autocorsos, die ihrer Freude mit lautem Hupen Ausdruck gaben (jedenfalls wollen wir das mal jetzt so interpretieren).
Nach einem letzten Stop in der Bäckeranlage enterte der Umzug dann den Hof des Feldschulhauses. Zum Glück standen Teigtierli und grosse Kanister mit Tee bereit, um die kleinen und grossen Teilnehmenden zu laben. Gegen 19 Uhr ging die Menschenmenge friedlich auseinander. Die Lage habe sich schnell wieder beruhigt, heisst es.
Ein Wort zum Blaulicht sei zum Schluss noch angemerkt: Polizei, Feuerwehr und VBZ haben auch dieses Jahr den Umzug wieder begleitet. Herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit! Die Teigtierli wurden von der ZKB unterstützt. (ao)