Es ist ja normalerweise eine sehr ernste Sache, wenn man von der Feuerwehr geweckt wird. Heute war es aber sogar recht nett und spannend, denn auf dem obersten Balkon im Nachbarhaus war ein Bienenschwarm gelandet.
Es ist Schwarmzeit! Die zeitige Wärme im Februar und März haben ideale Bedingungen für allerhand Pflanzen und Getier geschaffen (auch die gerade durchgerauschten Eisheiligen konnten mit allem Wetterchaos nichts mehr an dieser Tatsache ändern). So kommt es, dass die Bienen seit einer Woche quasi auf gepackten Koffern sitzen und an den kommenden schönen Tagen wahrscheinlich zuhauf losziehen.
Die Stadt bietet den Bienen ideale Lebensbedingungen, weil die Vegetationsperiode hier länger dauert und es allgemein wärmer ist als im Umland. Dass der Kreis 4 gar kein so übler Lebensraum für allerhand seltene Viecher ist, zeigt sich auch am Vorhandensein von Mauerseglern und dem mittlerweile fast überall stark gefährdeten Haussperling, der hier noch massenhaft vorkommt. Beim Quartiergarten gibt es Distelfinken und ein Pärchen Rotmilane.
Panik ist nicht vonnöten, wenn Sie auf einen Bienenscharm in Form einer hängenden Traube pelziger Insekten treffen. Die Bienen bilden eine kompakte Kugel, im Innern sitzt die Königin, die mittels Duftlockstoffen ihr Volk beieinander hält. Die Bienen haben ihren Reiseproviant in Form voller Honigmägen bei sich – vollgefressen, wie sie in dem Zustand sind, haben sie keine Lust, zu stechen. Lassen Sie die Bienen in Ruhe abhängen und rufen Sie die Feuerwehr. Die packt den Schwarm in eine Kiste und gibt die gefangenen Schwärme an Imker und Imkerinnen in der Umgebung weiter. (ao)