An der Stadtratssitzung vom 5. Juli wurde beschlossen, dass die Poststelle Aussersihl geschlossen wird, da eine Agenturlösung gefunden wurde. Trotz unserer Proteste im letzten Herbst wird also die “Molke” nicht erhalten bleiben.
Wir erinnern uns: letzten Sommer suchte die Post den Kontakt mit uns vom Quartierverein, um uns über die bevorstehende Schliessung zu informieren. Ausser uns wurde keine weitere Quartierinstitution – wie etwa der Gewerbeverein – informiert, ein Einbezug der Quartierinstitutionen fand also nicht wirklich statt. Nachdem die Post ihr Vorhaben öffentlich bekannt machte, war der Zeitpunkt für eine Protestaktion auf dem Helvetiaplatz mehr als reif: siehe hier!
Die gesammelten Unterschriften wurden der Stadtpräsidentin Corinne Mauch übergeben, die versprach, sich gegen eine ersatzlose Schliessung der Poststelle einzusetzen.
Seither wurde bekannt, dass die Post in der ganzen Schweiz den Kahlschlag übt und sogenannte unrentable Poststellen schliesst. Soweit, dass sogar Bundesbern sich mit diesem Abbau des Service Public beschäftigte – allerdings bis jetzt ohne spürbare Resultate. Die Schliessung der Poststelle Aussersihl ist somit ein kleiner Baustein in einer Abwärtsspirale von landesweiten Ausmassen.
Hier im Kreis 4 hat sich in der Zwischenzeit die Papeterie Gartmann bereit erklärt, die Aufgaben der Poststelle im Sinne einer Agentur zu übernehmen. Dies mag eine quartierverträgliche Lösung sein, schliesslich ist auch Gartmann mittlerweile eine Institution am Helvetiaplatz. Der Stadtrat ist damit auch nicht mehr in der Pflicht, bei der PostCom vorstellig zu werden. Wir allerdings sind enttäuscht, für uns ist die Schliessung unserer Post nach wie vor ein No-go: der Abbau des Service Public betrifft schlussendlich nicht nur die Angestellten der Post, sondern uns alle – Bürgerinnen und Bürger! (ao)
Hier geht es zur Medienmitteilung des Stadtrats: externer Link