Die Quartiervereine sind gut mit den Behörden der Stadt vernetzt. So erhalten wir regelmässig Einladungen zu Infoveranstaltungen, die sich mit den verschiedensten Themen befassen. Dies fördert andrerseits die Transparenz, andrerseits erhalten auch wir dadurch die Gelegenheit, Anliegen und Inputs aus der Bevölkerung weiter zu geben.
Am 11.9. waren wir zu Besuch bei der VBZ. Wichtige Themen waren diesmal der Fahrplan 16⁄17 sowie die Umstellung des Behindertengleichstellungsgesetzes. Der erste Punkt zeigte vor allem auf, wie komplex die Planung des öV im dichten Siedlungsgebiet ist, und wie verschiedenartig die Bedürfnisse der Menschen sind, die sich tagtäglich und auch nachts im Verkehrsnetz sind. Das Netz muss ständig optimiert, entflochten, angepasst und ausgebaut werden. Zur Sprache kam zum Beispiel das Tram 4 / 17… tja, was gilt nun? Die VBZ-Sprecher räumten ein, dass durch die Anpassung in Richtung Hardturm und die damit verbundenen Baustellen einige Verwirrung aufgekommen sei. In Zukunft solle es aber bei der Nummer 17 bleiben. Wir deponierten die Bitte, sich doch etwas mehr dem 8er-Tram anzunehmen. Es ist allerhöchste Zeit, dass aus dem guten alten ein gutes neues 8ti wird.
Auch das zweite Thema ist komplex: die barrierefreie Nutzung der öV kommt nicht nur Leuten mit eingeschränkter Mobilität zugute, sondern auch den anderen Kunden. Wer mit einem Kinderwagen, einem Kontrabass oder einem Rollkoffer in Zürich unterwegs ist, kennt die Problematik. Niederflurfahrzeuge oder Zugänge mit Rampen vereinfachen die Zugänglichkeit, die Kommunikation erfolgt über mehrere Kanäle, Haltestellen werden kontinuierlich ausgebaut oder angepasst. Bei Letzterem steckt der Teufel vielmals im Detail: ist genug Platz auf der Haltestelle für ein Wendemanöver im Rollstuhl? Teilen sich Tram und Bus eine Haltestelle? Denn diese beiden Fahrzeugtypen brauchen jeweils andere Anpassungen. Liegt die Haltestelle in einer Kurve? Nur vier Linien in Zürich sind noch nicht barrierefrei – alle anderen sind zumindest zeitweise von Niederflurfahrzeugen bedient oder anders ausgerüstet – und ja, auch hier ist das 8ti leider mit dabei.
Ein Augenschein bei der Haltestelle Neunbrunnenstrasse zeigte dann, wie’s gemacht wird: der Randstein ist erhöht und eine doppelte Kehlung ermöglicht es dem Bus, fast nahtlos anzudocken. Eine abschliessende Rundfahrt mit dem Oldtimertram gab dann noch die Gelegenheit zum Ideentausch und Plaudern. (ao)