Güterbahnhof reloaded

… kein Stein bleibt auf dem anderen…

Trotz unse­rer Bemü­hun­gen exis­tiert der Güter­bahn­hof nicht mehr.

Den­noch wol­len wir die Geschich­te unse­res Kamp­fes für den Erhalt des Güter­bahn­ho­fes nicht archi­vie­ren, son­dern hier ste­hen las­sen – unplug­ged sozu­sa­gen. Sie ist ein Zeit­zeug­nis – eine der vie­len Epi­so­den in der wech­sel­vol­len Geschich­te unse­res Quar­tiers. Und sie ist ein Denk­mal. Mag sein, dass irgend­wann mal jemand wis­sen will, wie es damals hier aus­sah, bevor das PJZ an der Hohl­stras­se stand. Eini­ge Doku­men­te sind online zu fin­den, eini­ges mehr ist in unse­rem Lager.

2009–2010: Der Anstoss

Am 1. August 2009 fei­er­ten wir im Güter­bahn­hof. Wir dekla­rier­ten dies nicht nur als Bun­des­fei­er, son­dern auch als Abschied von unse­rem alten Pracht­bau. Der Ort, eine der alten Lager­hal­len und die Ram­pe, boten einen sehr spe­zi­el­len Rah­men und zeig­ten – wie­der ein­mal – dass der Güter­bahn­hof mehr kann als nur Waren zu lagern und umzuschlagen.

Wir fei­er­ten den Abschied mit einem resi­gnier­ten Lächeln, da wir uns mit der Zer­stö­rung die­ses Kul­tur­guts schon abge­fun­den hatten.

 

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Das Logo zur Aktion

Es mehr­ten sich jedoch die Stim­men aus der Bevöl­ke­rung, die eben­so wie wir einen Erhalt des Güter­bahn­hofs befürworteten.

Frühsommer 2010: das Manifest

Wir ver­fass­ten ein  Mani­fest, in wel­chem wir unser Anlie­gen illus­trier­ten und ver­sand­ten dies an die Pres­se und an alle Kan­tons­rä­tin­nen und Kansonsräte.

Dies lös­te eini­ges aus:

  • unser Mani­fest dien­te als Arbeits­pa­pier und Diskussionsgrundlage
  • in der Dis­kus­si­on, die dar­auf­hin auf vie­len Ebe­nen ent­stand, wur­de das Ergeb­nis der Abstim­mung von Damals in Fra­ge gestellt: das Pro­jekt von Sei­ner­zeit hat nicht mehr viel mit den Pro­jekt zu tun, da nun zur Debat­te stand. Kos­ten waren nach oben und wider nach untern kor­ri­giert wor­den, das Pro­jekt sel­ber wur­de gestrafft, gekürzt und wie­der gestrafft. Am 29.09.2010 ent­schied sich der Kan­tons­rat gegen das PJZ. Rein juris­tisch wäre das PJZ damit vom Tisch gewe­sen, wie auch im PJZ-Gesetz so vor­ge­se­hen. Ein Behör­den­re­fe­ren­dum sorg­te jedoch dafür, dass am 04.09.2011 erneut über das PJZ am Stand­ort Güter­bahn­hof abge­stimmt wer­den würde.
  • In der Zwi­schen­zeit wur­den etli­che Ver­ei­ne und Inter­es­sen­ge­mein­schaf­ten gegrün­det, die den Erhalt oder die Umnut­zung des Güter­bahn­hofs anstreben.

Am 04.09.2011 ent­schied sich das Stimm­volk gegen den Güterbahnhof!
Mit lei­der nur 45.82% Ja-Stim­men ist der Bau des PJZ an Stel­le “unse­res” Güter­bahn­hofs so gut wie sicher.

Die Krei­se 4 und 5 haben sich mit 56.46% klar gegen den Abriss des Güter­bahn­hofs ausgesprochen.

Wir dan­ken allen, die mit uns für den Erhalt des Güter­bahn­hofs gekämpft, gebangt und gehofft haben. Das gesam­mel­te geschicht­li­che Mate­ri­al zum The­ma, die Bil­der und das Mani­fest wer­den auch wei­ter­hin auf unse­rer Home­page zur Ver­fü­gung ste­hen. Hier­mit wol­len wir nicht nur dem Güter­bahn­hof ein Denk­mal set­zen, son­dern auch einem tur­bu­len­ten Jahr, das zwar hier mit einem her­ben Ver­lust endet, doch vie­le Visio­nen, Dis­kus­sio­nen und span­nen­de Momen­te mit sich brachte.

Wie geht es nun weiter?

Wir blei­ben wei­ter­hin bereit für den Dia­log: sei es mit den SBB und dem Ver­ein Güter­bahn­hof für mög­li­che Zwi­schen­nut­zun­gen, sei es mit den invol­vier­ten Stel­len, wenn es dar­um geht, Bau und Betrieb des PJZ so quar­tier­ver­träg­lich wie mög­lich zu gestalten.

Wir neh­men das Ver­spre­chen, die Kaser­ne bald mög­lichst frei­zu­ge­ben, nicht nur ernst, son­dern wört­lich. Wir erwar­ten kla­re Signa­le von Stadt und Poli­tik, dass das Gelän­de nicht nur frei wird, son­dern auch, dass es im Sin­ne des Quar­tiers und der Men­schen im Quar­tier nutz­bar gemacht wird.