Besuch im Werk Oberwinterthur, S‑Bahn Unterhalt SBB Personenverkehr am 27.5.2013

Bis 1980 lagen prak­tisch alle Betriebs­an­la­gen der SBB im Raum Zürich auf Aus­ser­sih­ler Boden. Kein Wun­der also, dass der Quar­tier­ver­ein die Bahn prak­tisch zum Dau­er­the­ma macht. Die Bahn­re­form der Neun­zi­ger­jah­re, vor allem aber das gewal­ti­ge Werk der Zür­cher S‑Bahn, haben die Struk­tu­ren, Funk­tio­nen und Stand­or­te der gros­sen SBB-Betrie­be gründ­lich ver­än­dert. Wel­cher Stadt­zür­cher sucht das Herz­stück des S‑Bahnbetriebs denn auch in Ober­win­ter­thur. Also höchs­te Zeit, dass der Quar­tier­ver­ein Gele­gen­heit bie­tet, zen­tra­le Ein­rich­tun­gen, einst vor der Haus­tür gele­gen, in der Regi­on zu besuchen.

Eine Grup­pe von tech­nisch inter­es­sier­ten Mit­glie­dern, die in der Lage waren, einen Mon­tag­nach­mit­tag für den Besuch zu reser­vie­ren, hat­te sich am 27. Mai pünkt­lich vor der Werk­hal­le im Hegi­feld ein­ge­fun­den. Nicht­win­ter­thu­rer ori­en­tie­ren sich am Tech­nora­ma-Muse­um, das gut am öffent­li­chen Ver­kehr ange­bun­den ist. Eine Stras­sen­brü­cke über die Gleis­fel­der längs der Frau­en­fel­der Stre­cke führt direkt zu den umfang­rei­chen Gebäu­lich­kei­ten der acht­zi­ger Jah­re, die stän­dig, mit zuneh­men­dem Ver­kehr und tech­ni­scher Ent­wick­lung, den Bedürf­nis­sen ange­passt wer­den müssen.

Frau Manue­la Kra­mer, Lei­te­rin Pro­duk­ti­ons­tech­nik Ope­ra­ting Per­so­nen­ver­kehr, gab ein­gangs Ein­bli­cke in die Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren des Betriebs. Wir lern­ten, dass Zürich in der Her­dern eine ähn­li­che Ein­rich­tung für den Fern­ver­kehr zuge­teilt bekam, dass die­ses Werk aber auch noch Arbei­ten bei der S‑Bahn abdeckt, die aus orga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den nicht nach Win­ter­thur über­wie­sen wer­den. Dafür besorgt in Win­ter­thur eine Neben­ab­tei­lung noch den Unter­halt für die Ost­schwei­zer SBB Toch­ter THURBO.

Frau Kra­mer führ­te uns anschlies­send durch Werk­hal­len und Tei­le des Betriebs­ge­län­des. Star­kes Inter­es­se fan­den die Zwi­schen­schrit­te im regel­mäs­si­gen Unter­halt der Züge, von der Rei­ni­gung über das Abpum­pen der Abwäs­ser bis zum Ersatz von Brems­klöt­zen. Als Kom­pe­tenz­zen­trum behan­delt das Werk im Unter­halt auch gemel­de­te klei­ne­re bis grös­se­re Stö­run­gen. Gear­bei­tet wird im Schicht­be­trieb rund um die Uhr. Wäh­rend unse­rer Besuchs­zeit nah­men wir Dienst­schluss und Arbeits­an­tritt von Spe­zia­lis­ten wahr. Ein Spe­zi­al­gleis in der Hal­le nimmt von Spray­ern “behan­del­te” Züge auf. Der Zulauf sei sai­son- und wit­te­rungs­be­dingt, hör­ten wir. Inter­es­se erweck­te auch die Abfahrt von Ein­satz­zü­gen für den Spit­zen­ver­kehr am frü­hen Abend. Dienst­an­trit­te von Lok­füh­rern direkt im Werk sind häu­fig. Als Leer­kom­po­si­ti­on rollt der Zug dann zum Ein­satz­bahn­hof, in unse­rem Fall nach Win­ter­thur HB und Effretikon.

Der Besuch in einem Dienst­leis­tungs­zen­trum unse­rer Bahn öff­net dem Rei­sen­den in vie­ler­lei Hin­sicht die Augen.

Max PETER (mp)