30 Jahre Flohmarkt Kanzlei

Ein­zi­ger Ganz­jah­res­floh­markt von Euro­pa und der nähe­ren Umgebung (?!?)

Am Sams­tag, 3. Sep­tem­ber 2016, konn­te der Floh­markt Kanz­lei ein gro­ßes Jubi­lä­um fei­ern. Da nie­mand mit letz­ter Sicher­heit sagen kann, an wel­chem Datum der ers­te orga­ni­sier­te Floh­markt auf dem Kanz­lei-Are­al statt­fand, fei­er­ten wir schlicht 30 Jah­re plus. Im NZZ-Archiv fin­det man die ers­te Ankün­di­gung des Kanz­lei-Floh­mark­tes in der Rubrik „Zür­cher-Wochen­ka­len­der“ vom 7. Juni 1985. Da die­ses Datum ein Frei­tag war, fand also der ers­te ange­kün­dig­te Floh­mi im Kanz­lei-Are­al am 8. Juni 1985 statt. Das ältes­te noch gefun­de­ne Flug­blatt weist jedoch auf den 6. Juli 1985 hin. Damals lief der Anlass unter dem Namen „Kanz­lei Märt“.

Weil die Stadt Zürich als Are­al­be­sit­ze­rin des Kanz­lei-Schul­hau­ses einen Ansprech­part­ner brauch­te, wur­de im Jah­re 1991 der Ver­ein „Floh­markt Kanz­lei“ gegrün­det. Als Ver­ein wur­de es dann mög­lich, mit dem Schul­amt der Stadt Zürich einen Miet­ver­trag für den Kanz­lei-Schul­haus-platz auszuhandeln.

Der heu­ti­ge Auf­tritt des Floh­mi Kanz­lei ist mit 1985 nicht mehr zu ver­glei­chen. Eine Geschäfts-lei­te­rin, die zu 40% ange­stellt ist und 17 Mitarbeiter/innen auf Stun­den­lohn­ba­sis hat, zeich­net für den geord­ne­ten Ablauf an den Sams­ta­gen ver­ant­wort­lich. Dies beginnt in den frü­hen Mor­gen­stun­den mit den Markt­vor­be­rei­tun­gen, den gan­zen Tag mit den Stand­kon­trol­len und endet nach Markt­schluss mit der Rei­ni­gung des Schul­haus­plat­zes. Waren es im Jah­re 1985 eini­ge weni­ge Ver­kaufs­stän­de, so sind heu­te an einem schö­nen Tag bis zu 350 Ver­kau­fen­de auf dem Platz anwesend.

Für das super­schö­ne Wet­ter an unse­rem Jubi­lä­um sind wir Petrus unse­ren herz­li­chen Dank schul­dig. Das Jubi­lä­ums­fest hat alles über­trof­fen, was wir uns im vorn­her­ein in etwa vor­zu-stel­len wag­ten. Gleich zu Beginn des Tages wie­sen die vie­len bun­ten Fähn­chen und das rie­si­ge 30 Meter lan­ge Zelt auf einen freud­vol­len Tag hin.

Für ein­mal konn­ten die Ver­kau­fen­den ohne die obli­ga­te Tages­ver­pfle­gung, sprich Kaf­fee-kan­ne und Sand­wi­ches auf den Markt kom­men, denn sie und alle Besucher/innen wur­den wäh­rend des gan­zen Tages rund­um ver­wöhnt. Dies mit den aller­bes­ten 400 knusp­ri­gen Gip­feli, den himm­li­schen stadt­bes­ten 1000 Crè­me­schnit­ten, einem 600 Por­tio­nen gros­sen Pilz­ri­sot­to, der sei­nes­glei­chen sucht, und mit 600 King­si­ze Hot­dogs. Weil hin­läng­lich bekannt ist, dass Kühe bei Musik mehr Milch geben, haben die kraft­vol­len Alp­horn­klän­ge und ein Dre­hör­gel­imann auch mehr kauf­freu­di­ge Kund­schaft an unse­re Stän­de gespült.

 Doch das war erst die hal­be Mie­te! Gegen Abend wur­de der Kies­platz eilends von emsi­gen Hel­fern auf­ge­räumt, geputzt und im Nu in einen lau­schi­gen Apé­ro-Gar­ten ver­wan­delt. Eine fühl­ba­re all­ge­mei­ne Ent­span­nung mach­te sich breit. Für ein­mal sto­ben nicht alle müde heim­wärts, son­dern man unter­hielt sich mit einem Glas der Wahl in der Hand mit den ande­ren Verkäufern.

Nach dem Apé­ro ging das Fest­pro­gramm wei­ter. Schon von wei­tem wur­den wir von der Musik der „Dixie Cor­po­ra­ti­on“ ins gros­se Zelt gelockt. Aus­ge­spro­chen schön prä­sen­tier­ten sich die lie­be­voll deko­rier­ten, ein­la­den­den Tische. Die unglaub­lich geschmack­voll arran­gier­ten Blu­men-gebin­de in alten Krü­gen und Töpf­chen, wie sie nur auf dem Floh­mi zu fin­den sind, umrahmt von ein paar aus­ge­le­se­nen Büchern, zeug­ten von wah­rem <cor­po­ra­te iden­ti­ty>. Ein ganz gros­ses Kom­pli­ment den Gestal­tern! Immer wie­der hör­te man von den Sitz­nach­barn, dass man sich an den mit weis­sen Stoff­tisch­tü­chern gedeck­ten Tischen als wert­ge­schätz­ter Gast füh­len durf­te. Eben­so wur­den die über 200 Gäs­te sehr zuvor­kom­mend von auf­merk-samem Per­so­nal der Gas­tro­no­mie ers­ter Güte umsorgt. Speis und Trank waren schlicht­weg spit­ze! Neben den Dixie­land­klän­gen kamen wir in den Genuss von sehr gut inter­pre­tier­ten Mani Matter-Liedern.

Alles in allem erleb­ten wir ein mehr als nur gelun­ge­nes Fest! Für die gute Pla­nung, die eben­so gute Durch­füh­rung sowie für die Gross­zü­gig­keit des Ver­eins dan­ken wir allen fleis­si­gen Köp­fen und Hän­den, die sich so für uns Floh­märt­ler ins Zeug gelegt haben, ganz herzlich!

Zusam­men­fas­send kann man sagen: „Gäbe es den Kanz­lei-Floh­märt nicht, müss­te man ihn jetzt unbe­dingt erfin­den“! Dies nicht zuletzt auch, weil die­ser Markt sehr vie­le inte­gra­ti­ve Mög­lich­kei­ten der ver­schie­dens­ten Kul­tu­ren bietet.

bf/wm